Kirchenvorstand lässt die einhundert Jahre alte Lindenallee vor der Kirche fällen!

Bis zum letzten Sommer konnten Brautpaare mit ihrem Hochzeitszug noch unter einem herrlichen Lindenbaldachin die Steimbker Kirche verlassen. Dieses Erlebnis gehört für die nächsten Jahrzehnte der Vergangenheit an. Grund: In einer beispiellosen Blitzaktion ließ der Kirchenvorstand bislang sieben von zehn Bäumen fällen, der Rest soll folgen.

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Er war einmal eine Lindenallee...

Den wenigen Menschen, die am Sonntag zuvor den Gottesdienst besucht hatten, wurde die Aktion von Pastorin Rabe als unvermeidbar angekündigt. Sie nahmen es hin, vermutlich in der Annahme man habe die Notwendigkeit der Maßnahme sorgfältig geprüft. Aus der Tageszeitung musste die fassungslose Steimbker Öffentlichkeit dann anderes erfahren: Eine grobe Klopfprobe mit der Axt hatte als Entscheidungsgrundlage ausgereicht.

Auf eine sorgfältige Prüfung durch einen erfahrenen Baumchirurgen glaubte man verzichten zu können. Dabei hätte dieser sehr viel sicherer entscheiden können ob gesund oder krank und wenn möglich ein Sanierungsprogramm entwickelt.

In der Harke war zu lesen, dass sich Samtgemeindebürgermeister Hoffmann gewundert hat, vor vollendete Tatsachen gestellt worden zu sein. Das muss er nicht, der Kirchenvorstand hat im Rahmen seiner Zuständigkeit entschieden. Aber er hätte es vermeiden können - über eine vernünftige Baumsatzung!

Viele Kommunen in Deutschland haben eine solche Baumsatzung in der klar geregelt ist, was und wann gefällt werden darf und in welchen Fällen eine Genehmigung einzuholen ist. Steimbke hat eine solche Satzung bislang abgelehnt. Hier wäre sie nützlich gewesen. Jetzt ist es an der Zeit, damit so etwas nicht noch einmal passiert. Wir erwarten eine entsprechende Beschlussvorlage im Rat!

Nachsatz: Dem Kirchenvorstand sei angeraten auf seiner nächsten Sitzung das Thema "Wie gehen wir mit der Schöpfung um" auf die Tagesordnung zu nehmen.

Kahlschlag 3
Trostlos!
Kahlschlag 2
Kahlschlag 4
Krankes Holz??